Bürgerentscheid Offenburg:
Sie sind entscheidend.
Bürgerentscheid Offenburg:
Sie sind entscheidend.
Beim Bürgerentscheid am 08.03.2026 stellen Sie die Weichen für die Entwicklung Ihrer Stadt.
Machen Sie mit, machen Sie sich kundig und treffen Sie eine informierte Entscheidung.
Darum geht es beim BÜRGERENTSCHEID
Anlass und Hintergrund
Grund für den Bürgerentscheid ist die Planung eines Gewerbegebietes auf dem Gelände des Sonderlandeplatzes Offenburg. Unmittelbar angrenzend an das interkommunale Gewerbegebiet hoch³ ist das Areal im Flächennutzungsplan schon lange als Gewerbefläche für den Erweiterungsbedarf örtlicher Unternehmen vorgesehen. Derzeit wird das Gelände für Sport- und Hobbyflug genutzt. Da keine anderen Flächenreserven mehr vorhanden sind, muss entschieden werden, ob eine gewerbliche Entwicklung auf diesem Gelände erfolgt. Aufgrund der großen Bedeutung hat der Gemeinderat beschlossen, diese Entscheidung in die Hände der Bürgerinnen und Bürger zu legen.
Wie lautet die entscheidende Frage
Die Gemeindeordnung für Baden-Württemberg schreibt vor, dass die im Rahmen eines Bürgerentscheides vorgelegte Frage einfach und eindeutig mit Ja oder Nein beantwortbar sein muss. Die Frage des bevorstehenden Bürgerentscheides lautet deshalb:
Sind Sie für die Entwicklung des Sonderlandeplatzes (Flugplatzes) zu einem Gewerbegebiet auf Offenburger Gemarkung?
Wie ist das Verfahren
Abstimmungsberechtigt sind alle Personen, die am 8. März mindestens 16 Jahre alt sind, seit mindestens drei Monaten ihren Hauptwohnsitz in Offenburg haben und deutsche oder EU-Staatsangehörige sind. Die Abstimmung findet zeitgleich mit der Landtagswahl von 8 bis 18 Uhr in den Wahllokalen statt. Eine Briefabstimmung ist möglich, die Unterlagen dazu werden voraussichtlich ab Ende Januar versendet. Ab dann kann die Abstimmung per Brief beantragt werden. Damit das Ergebnis verbindlich ist, muss die Mehrheit der gültigen Stimmen für eine Antwort mindestens 20 Prozent aller Wahlberechtigten ausmachen (Quorum). Anderenfalls hat der Bürgerentscheid keine Wirkung und der Gemeinderat ist aufgerufen zu entscheiden.
Wie geht es bis zum 8. März weiter
Wegen der großen Tragweite, die der Ausgang des Bürgerentscheids hat, wird es bis zum 8. März vielfältige Möglichkeiten geben, sich über die Sachlage zu informieren und Meinungen auszutauschen. Neben verschiedenen digitalen und analogen Medien wird es ab Ende Januar im STADTRAUM in der Steinstraße einen festen Info-Raum geben. Zusätzlich sind Live-Formate geplant, bei denen alle zu Wort kommen und ihre Positionen vertreten können. Ein Termin dazu steht bereits fest: Am 27. Februar in der Oberrheinhalle.
Was geschieht nach dem Bürgerentscheid
Im Falle einer Entscheidung für das Gewerbegebiet wird ein städtebauliches Konzept für die Entwicklung des Gebiets erarbeitet, das Aspekte wie Naherholung und Lärmschutz berücksichtigt. In den Planungsprozess werden auch die Bürgerinnen und Bürger der angrenzenden Stadtteile einbezogen. Bei der Suche nach einem Standort für die Vereinsaktivitäten der Fliegergruppe wird die Stadt aktiv unterstützen. Im gegenteiligen Fall findet keine Gewerbeflächenentwicklung auf dem Areal des Sonderlandeplatzes (Flugplatz) statt.
HINTERGRUND: Gewerbe braucht Flächen
Entwicklung
In Offenburg ansässig sind: einige der wichtigsten Mittelständler Deutschlands, Weltmarktführer, Hidden Champions, internationale Unternehmen sowie Unternehmen aus Zukunftsbranchen. Begünstigt durch die Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Medien liegt ein starker Fokus auf Digitalisierung und Innovation. Erneuerbare Energien, Nachhaltigkeitstechnologien und Kreislaufwirtschaft spielen ebenfalls eine wachsende Rolle. Insgesamt ist die Entwicklung geprägt von Wachstum und Innovation. Nur eines fehlt: Flächen für Expansion oder Neustrukturierung. Viele Unternehmen befassen sich mit Abwanderungsszenarien – einige sind bereits gegangen.
Potenziale
In umfassenden Flächenpotenzialanalysen wurden sämtliche denkbaren Flächen auf ihre Eignung für Unternehmenserweiterungen geprüft. Dabei wurden Faktoren wie Größe, Lage, Zuschnitt, Erreichbarkeit sowie Umwelt- und Nutzungsrestriktionen bewertet. Das Ergebnis zeigt, dass der Flächenbedarf durch Reaktivierung oder Intensivierung von Bestandsflächen nicht aufgefangen werden kann und für die Neuausweisung eines Gewerbegebiets auf Stadtgebiet keine weiteren Möglichkeiten bestehen. Einzig infrage kommendes Areal im Eigentum der Stadt und durch Größe, Lage, Infrastruktur und Anbindung nahezu ideal geeignet: das Gebiet des Sonderlandeplatzes.
Perspektiven
Unternehmen brauchen Planungssicherheit, um zu investieren. Das betrifft insbesondere die Verfügbarkeit geeigneter Flächen und klare Genehmigungsverfahren. Offenburg selbst braucht wachstumsstarke Unternehmen, die in die Zukunft investieren, um dauerhaft Daseinsvorsorge auf hohem Niveau zu leisten sowie Soziales und Kultur zu finanzieren. Im geplanten Gewerbegebiet kommt beides zusammen.
STANDPUNKT
Flughöhe halten – für alle!
Für eine nachhaltige Stadtentwicklung im Sinne der Bürgerinnen und Bürger Offenburgs.
Oberbürgermeister Marco Steffens
Kein Zweifel, Privatfliegerei ermöglicht individuelle Freiheit und ist ein gemeinschaftsstiftendes Hobby von buchstäblich höchstem Freizeitwert.
Aber was steht dem gegenüber? Um im Bild zu bleiben, die wirtschaftliche Flughöhe einer ganzen Stadt. Im Standortranking 2025 belegt Offenburg Rang 87 von 4.000 bewerteten Kommunen. Das verdanken wir einer starken, gewachsenen Unternehmenslandschaft. Wenn wir diese Höhe halten wollen, müssen wir uns fragen, wie wir die Unternehmen an uns binden, die Innovation schaffen, ausbilden, forschen und Wertschöpfung in der Region halten.
Nicht, indem wir ihre Bewegungsräume begrenzen. Das führt in die Abwärtsspirale, denn Unternehmen können heute weltweit wählen, wo sie investieren. Vielmehr müssen wir Ihnen die Möglichkeit geben, sich zu entfalten und nicht nur auf Sicht zu fahren, sondern langfristig sicher planen zu können. Unser Ziel muss sein, dass Offenburg ein attraktiver Standort bleibt – für Produktion, Technologie und all die starken mittelständischen Betriebe, die ihren Sitz bereits in unserer Region haben. Denn genau diese Unternehmen sind die Garanten für unsere Arbeitsplätze, für die Ausbildungsplätze unserer Kinder und hoffentlich auch noch für die unserer Enkel. Ihre Gewerbesteuer ist die Grundlage für den Erhalt und den Ausbau von Kitas, Schulen, sozialen Einrichtungen, Sportplätzen, Schwimmbädern, Straßen und Brücken. Sie zu halten und zu fördern, ist ein Schlüssel für unsere Zukunftsfähigkeit.
Die gute Nachricht – mit dem Flugplatzareal halten wir diesen Schlüssel in der Hand: 20 Hektar, ideal gelegen, mit Anschluss an Fernwärme und zukünftig ans europäische Wasserstoffnetz, Teil des interkommunalen Gewerbegebietes hoch3 und Eigentum der Stadt. Kurz, der ideale Entfaltungsraum für nachhaltige Unternehmensentwicklung. Nutzen wir ihn, um durchzustarten und das hohe Niveau an Lebensqualität, Teilhabe und Chancengerechtigkeit in Offenburg dauerhaft zu erhalten!
Mit herzlichen Grüßen,
Ihr Marco Steffens
Oberbürgermeister der Stadt Offenburg
Offenburgs Wirtschaftskraft beruht auf einer gesunden, vielfältigen Unternehmenslandschaft. Sie zu stärken, bedeutet die Stadt zu stärken – in all diesen Punkten:
- Arbeitsmarkt
Trotz konjunktureller Herausforderungen und gegen den Trend wachsen bei uns die Beschäftigungszahlen. Die hohe Nachfrage nach Fachkräften schafft gute Job- und Verdienstmöglichkeiten.
- Ausbildung
Das Zusammenspiel aus innovativen Unternehmen und Hochschulangeboten in Technik, Wirtschaft, Medien, Informatik, KI, Umwelt- und Energietechnik bietet jungen Menschen beste Zukunftschancen.
- Kultur und Soziales
Von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen über Sozialberatung, Familien- und Seniorenangeboten bis zu Kultur-, Sport- und Gemeinschaftszentren – das Angebot ist groß und macht Offenburg zu einer lebendigen und inklusiven Stadt.
- Infrastruktur
Dank kontinuierlicher Investitionen in Erhalt und Modernisierung sind unsere Straßen und Brücken gut, der ÖPNV stark und der Ausstattungsgrad etwa bei Glasfaser und Fernwärme hoch.
- Lebensqualität
Eine gepflegte Innenstadt, gute Einkaufsmöglichkeiten, schöne Parks und Plätze bürgen für hohe Lebensqualität – und Projekte wie der Klimahain oder die Renaturierung der Kinzig sorgen dafür, dass das so bleibt.
Wohlstand, Resilienz und Zukunftsfähigkeit unserer Stadt beruhen auf nachhaltiger Wirtschaftskraft. Sie ist die Grundlage für gutes Einkommen, gute Ausbildung und Gewerbesteuereinnahmen, die für Daseinsfürsorge, Kultur und Soziales unerlässlich sind. Schaffen wir mit dem Gewerbegebiet die Voraussetzungen dafür.
WISSENSWERTES
zum geplanten Gewerbegebiet
Durchgrünt und nach hohen ökologischen Standards
Die Nutzung der Flächen unterliegt strengen Standards für Nachhaltigkeit, Lärmschutz und Begrünung. Jedes Gewerbegrundstück muss Grünflächen aufweisen und umfangreichen Pflanzpflichten nachkommen. Bei den Gebäuden sind Fassadenbegrünungen, extensive Dachbegrünung und Photovoltaik vorgesehen. Frei- und Gemeinschaftsflächen werden ebenfalls begrünt: wo heute weite Flächen der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, werden zukünftig Baumgruppen und Alleen Schatten spenden und die Wärmeentwicklung reduzieren.
Zukunftsfähig ohne Schlote und Schadstoffe
Das Gewerbegebiet dient der Erweiterung von Unternehmen aus Offenburg und der Ortenau, also innovativen Mittelständlern mit Fokus auf Maschinenbau, Präzisionsfertigung und Nachhaltigkeitstechnologien – nicht der Schwerindustrie. LKW-intensive Unternehmen wie Speditionen, Verteil- oder Logistikzentren sind ebenfalls ausgeschlossen. Alle Flächen gehören der Stadt, kein Grundstück wird ohne die Aufsicht parlamentarischer Gremien vergeben.
Nachhaltiges Energiekonzept
Das Energiekonzept des Gewerbegebiets sieht dank Fernwärme und Photovoltaiknutzung eine möglichst klimaneutrale Versorgung vor. Mit dem geplanten Anschluss an das europäische Wasserstoffnetz in den 2030er kann dann auch der Bedarf an Prozesswärme umweltschonend realisiert werden.
Verkehrsgünstig und mit ÖPNV-Anschluss
Das Areal profitiert von der Nähe zur A5, B3 und Rheintalbahn. Kurze Wege zu Autobahn senken Lkw-Lasten und vermeiden unnötiges Verkehrsaufkommen und Durchfahrtsverkehr in Wohnbereichen. Der geplante ÖPNV-Anschluss reduziert die PKW-Abhängigkeit der Mitarbeitenden und sorgt dafür, dass das Naherholungsgebiet rund um den Königswald für alle Offenburger*innen einfacher erreichbar wird.
Schrittweiser und bedarfsgerechter Ausbau
Der Ausbau des Gewerbegebietes wird nicht auf einen Schlag erfolgen, sondern abschnittsweise und angepasst an die konkrete Nachfrage. Überkapazitäten, Leerstand oder Baubrachen wird es nicht geben.
Einlösung interkommunaler Absprachen
Im Zweckverband Gewerbepark Raum Offenburg hoch3 hat sich die Stadt Offenburg schon 1998 mit den Gemeinden Durbach, Hohberg, Ortenberg und Schutterwald verbindlich auf die gemeinsame Schaffung eines gewerblichen Entwicklungsschwerpunktes geeinigt. Die anderen Gemeinden haben mit der Ansiedlung von 17 Unternehmen bereits einen erheblichen Beitrag geleistet. Offenburg steht in der Bringschuld und wird mit dem Gewerbegebiet nun seiner Rolle als interkommunaler Partner gerecht.
WISSENSWERTES
zu Natur und Klima
Naherholung bleibt erhalten und rückt für alle näher
Die Naherholungsgebiete Königswald und Königswaldsee sowie die Vereinsgelände nördlich des Königswalds werden durch das geplante Gewerbegebiet nicht beeinträchtigt, sondern bleiben in Gänze erhalten. Durch den Wegfall der zaunumstellten Landebahn und dank neu angelegter, öffentlicher Fuß- und Radwege sowie ÖPNV-Anbindung werden sie für alle besser erreichbar.
Keine negativen klimatischen Auswirkungen
Eine von GEO-NET Umweltconsulting GmbH durchgeführte Untersuchung ergab, dass keine negativen klimatischen Auswirkungen auf angrenzende Wohngebiete zu erwarten sind. Die bestehende nächtliche Kaltluftströmung vom Königswald nach Hildboltsweier bleibt intakt, da die Vereinsgelände zwischen Wald und Siedlung unbebaut bleiben und alle entstehenden Gebäude strömungsgünstig angeordnet werden Die aktuell hohe thermische Belastung durch ungehinderte Sonneneinstrahlung auf die weiten Freiflächen des Sonderlandeplatzes am Tage wird durch begrünte Gebäude und neuangepflanzte Bäume verringert.
Moderate Versiegelung und Erhalt von Magerwiesen
Flächenversiegelung muss aus ökologischer und klimatologischer Sicht möglichst gering gehalten werden. Im geplanten Gewerbegebiet wird die Versiegelung auf das notwendige Maß begrenzt: Die Grünflächen zu den angrenzenden Stadtteilen bleiben ebenso erhalten wie Teile der Magerwiesen neben der Landebahn. Das südliche Drittel des Landeplatzes wird gar nicht bebaut, die Landebahn wird dort rückgebaut und entsiegelt.
Artensterben ausgeschlossen
Die Untersuchung des Landschaftsplanungsbüros bhmp zeigt mäßige Auswirkungen einer Bebauung des Sonderlandeplatzes: Einige Arten bzw. Biotoptypen sind betroffen, aber nicht in ihrer Existenz bedroht. Insgesamt können die Effekte gut kompensiert werden, da Ausweichhabitate vorhanden und Ersatz- und Ausgleichsflächen lokal umsetzbar sind.
WISSENSWERTES
zum Sonderlandeplatz
Wer nutzt das Areal für was
Das 25 Hektar große, für die Öffentlichkeit nicht zugängliche Areal wird gegenwärtig von der Fliegergruppe Offenburg e.V. genutzt. Die rund 180 aktiven Mitglieder rekrutieren sich aus Offenburgern und Nichtoffenburgern. Genutzt wird es für Rundflüge, Platzrunden, Privatreisen und Segelflugsport.
Viele Alternativen
Mit den Flugplätzen Kehl-Sundheim, Lahr, Baden-Oos, Altdorf-Wallburg und Freiburg stehen in naher Umgebung potentielle Ausweichmöglichkeiten für Privatflieger zur Verfügung. Auch andere Oberzentren haben ihren Flugplatz bzw. Flughafen oft nicht im Stadtgebiet, sondern im Umland. Bei der Suche eines neuen Standorts für die Vereinsaktivitäten der Fliegergruppe, wird die Stadt aktiv unterstützen.
Geschäftsreiseverkehr ist keine Größe
Der Geschäftsflugbetrieb in Offenburg ist mangels geeigneter Infrastruktur und wegen geringer Nachfrage nicht sinnvoll. In den letzten 24 Monaten gab es lediglich einen Geschäftsflug. Ohne kostspielige Investitionen der Stadt in Landebahnbefeuerung, Instrumentenlandesystem und 24/7 Betrieb, etc. kann anders als in Lahr in Offenburg nur tagsüber und bei gutem Wetter geflogen werden. Geschäftsreiseverkehr mit Businessjets verbietet sich aufgrund der Lärmbelastung für Anwohner grundsätzlich. Auf dem Sonderlandeplatz kann hauptsächlich Hobby- und Sportflug betrieben werden.
Wirtschaftliche Bedeutung nicht erkennbar
Der Sonderlandeplatz ist seiner Natur nach für Verkehrsflug oder Frachtflug nicht geeignet und dank des 15 Kilometer entfernten, gut ausgebauten Verkehrslandeplatzes und Sonderflughafens Lahr auch nicht nötig. Eine wirtschaftliche Bedeutung ist nicht auszumachen.
Keine Relevanz für Hagelabwehr, Polizei oder Militär
Die heute am Flugplatz ansässigen Hagelflieger können von Flugplätzen in naher Umgebung starten. Die Bedeutung für Rettungs- oder Polizeiflüge ist gegenstandslos, da ausschließlich Hubschrauber eingesetzt werden, die keine Landebahn benötigen. Ebenso unrealistisch ist die hypothetische militärische Nutzung im Eventualfall: Größere Jets und Transportflugzeuge können in Offenburg nicht starten und landen, sehr wohl jedoch in Lahr.